SO? – Afterlife

so

 

released: 01.03.2004
(LP – 1 Disc)

 

 

track info

Unser agressivstes Lied. Zuerst 2-stimmig geplant. Dann irgendwie doch einstimmig beschlossen, es einstimmig zu machen… Nunja. Viele unterschiedliche Teile, die mehr oder weniger flüssig ineinander übergehen. Ich finde den Druck der Gesangsmelodie in der Strophe einfach geil… Und mittlerweile werde ich nicht mal mehr zwangsläufig heiser nach dem Lied…

Afterlife ist mein Umgang mit der Tragödie in Erfurt, wo ein unauffälliger Schüler eines Tages meinte, er muss mal ein paar Leute erschiessen. Ich masse mir bestimmt nicht an zu wissen, was da genau abgelaufen ist. Der Text beschreibt also nicht direkt die Erfurter Geschichte, sondern eher eine ähnliche, mögliche Story. Dazu der Versuch, die Ursachen für ein solches Drama zu ergründen. Leider überleben die Täter ihre Aktionen selten, deshalb bleibt der Grund solchen Handelns bisher im Dunkeln. – Antal

lyrics english

Last night dead eyes are staring at me
from the screen of my TV.
Are those really the eyes of zombies or a reflection of me?
And while the zombies bathe in blood,
inside I’m numb and react not.
Look in the windows to my soul and
see that nobody is home.

Drown in loneliness,
aggression my one respite
Through which I can connect to the
social void inside.
From voiceless „Hi’s“ to mumbled „Thanks“
Unspoken lies and silent rants.
My vows of love, they won’t come out.
I scream so loud you don’t hear a sound.

Next class, next test, next shot at
failure during this average day.
Sit tight, hold on, can’t wait to get home cause there’s all these games to play.
And when I get you in my sights,
I’ll blow your brains into the skies.
The corpses mount. My body count will be the grade that marks my day.

Drown in loneliness,
aggression my one respite
Through which I can connect to the
social void inside.
From voiceless „Hi’s“ to mumbled „Thanks“
Unspoken lies and silent rants.
My vows of love, they won’t come out.
I scream so loud you don’t hear a sound.

Don’t think I’m dead…cause I’m alive…

Who’s laughing now?
Mocking beauties face down on the floor.
Who’s laughing now?
Look into my eyes.

Who’s crying now?
Come on tough guy, push me just once more.
Who’s crying now?
Not I!

On my mother’s grave,
full of anger I beseeched you.
On my mother’s grave,
tears were never freed.

Last round, last shot her screaming cut short.
It still echoes in my head.
Red haze dissolves, makes place for
the accusing gazes of the dead.
Look in my eyes and see yourself.
You have been dead since you were born.
Better to live an afterlife
than to not have lived at all.

And when I’m looking down the
barrel it reminds me of those films
And all their talk about that tunnel.
And of Dylan Thomas’ quill.
„Do not go gentle into that good night.“
Well that’s not what I plan to do.
Creation started with a bang
And so my afterlife will too.

lyrics deutsch

Letzte Nacht starren mich tote Augen aus meinem Fernseher an.
Sind das wirklich die Augen der Zombies oder ein Spiegelbild von meinen?
Und während die Zombies in Blut baden bin ich innerlich tumb und reagiere nicht.
Schaue durch die Fenster meiner Seele und erkenne, daß niemand zu Hause ist.

Ertrinke in Einsamkeit, Aggression mein einziges Ventil Durch das ich mich mit dem sozialen Vakuum in mir auseinandersetzen kann.
Vom stimmlosen „Hallo“ zum gemurmelten „Danke“
Nie gesprochene Lügen und stummen Ausrastern
Meine Schwüre der Liebe,
sie wollen nicht aus mir raus.
Ich schreie so laut, ihr hört keinen Ton.

Nächste Stunde, nächste Klausur, nächste Chance zu versagen an diesem ganz normalen Tag.
Sitz still, halt durch, kann kaum erwarten nach Hause zu kommen, wo all diese Spiele auf mich warten. Und wenn ich dich in meinem Visier habe, puste ich dir das Hirn in die Wolken.
Die Leichen stapeln sich, meine Totenzahl wird die Note sein, die meinen Tag bewertet.

Ertrinke in Einsamkeit, Aggression mein einziges Ventil Durch das ich mich mit dem sozialen Vakuum in mir auseinandersetzen kann.
Vom stimmlosen „Hallo“ zum gemurmelten „Danke“
Nie gesprochene Lügen und stummen Ausrastern
Meine Schwüre der Liebe,
sie wollen nicht aus mir raus.
Ich schreie so laut, ihr hört keinen Ton.

Glaubt nicht, daß ich tot bin, denn ich lebe.

Wer lacht jetzt? Die Schönheiten, die sich über mich lustig gemacht haben, liegen mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden.
Wer lacht jetzt? Schaue mir in die Augen.

Und wer weint jetzt?
Komm doch, Du harter Brocken, schupse mich doch noch einmal. Wer weint jetzt?
Ich nicht!

Am Grabe meiner Mutter,
voller Wut flehe ich dich an.
Am Grabe meiner Mutter wollten
Tränen nie fallen.

Letzte Patrone, letzter Schuss, ihr Geschreie abgebrochen. Es hallt immer noch in meinen Ohren nach. Der rote Nebel lichtet sich, und wird ersetzt durch das anklagende Starren der Toten.
Schaue in unsere Augen und sehe dich selbst.
Du bist schon seit deiner Geburt tot.
Besser ein Nachleben als
niemals gelebt zu haben.

Und während ich den Lauf hinunter schaue, erinnert mich das an all diese Filme
Und ihr geschwätz über einen Tunnel, und an die Feder von Dylan Thomas.
„Gehe nicht ruhig in die dunkle Nacht“
Nun, das habe ich auch nicht vor.
Die Schöpfung begann mit einem Knall,
Und das wird mein Nachleben auch.